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Durch eine Anzeige im Internet und eher zufällig haben wir von der Möglichkeit erfahren, einmal einfach mit einer Rasselbande von Seelöwen zu tauchen. Anbieter ist der Betreiber des Dive-In Tauchsport Karlsruhe. Im Rahmen eines Geburtstages haben wir das einmal näher in's Auge gefasst und direkt beim Anbieter gebucht. Die Warteliste war lang - es blieb uns nur ein langfristiger Termin und schon bei recht winterlichen Temperaturen hat es dann auch im November geklappt. Was soll man sagen - es war richtig gut organisiert.

Sonntag morgen um 08:00 Uhr war Treffpunkt beim Anbieter. Gemeinsam mit noch zwei Tauchern aus der Nähe von Düsseldorf wurde kurz das gesamte Vorhaben besprochen. Kaltwassertaugliche Ausrüstung war bereits durch alle Taucher mitgebracht worden, so dass wir direkt zum Zoo Karlsruhe fuhren und an einem Wirtschaftsgebäude den letzten Stopp einlegten. Die letzte Möglichkeit für die nächsten zwei Stunden auf Toilette zu gehen! Danach fuhren wir weiter bis zur großen Anlage für die Seelöwen. Das Einparken ist dort nicht so einfach, weil rückwärts und bergauf mit teilweise nur bis zu 10 cm "Luft" an beiden Seiten des Autos die Anlage zu befahren ist. Wer ein etwas größeres Auto sein Eigen nennt, hat dabei für sein Geld noch den Extrakick! Die nächste Etappe ist die gründliche Einweisung des Anbieters über Verhaltensweise, Fütterungsverbot, Streichelverbot etc. pp. - völlig in Ordnung und natürlich auch richtig. Danach Entladung der Fahrzeuge und in einem beheizten Raum umziehen und die Ausrüstung anlegen. Nebenan und durch die Scheibe einer Tür konnte man den Seelöwen-Bullen "Stevie" sehen - er wurde zu unserer Sicherheit nicht in das Außenbecken gelassen. Stevie ist ein imposanter Kerl - 300 kg und über zweieinhalb Meter lang und strotz nur so vor Kraft. Man kann sich denken, was dieser Kerl mit einem Taucher in seinem kleinen Harem anstellen würde. Der Einstieg erfolgt sehr vorsichtig und nur im Sitzen, da das Außenbecken am Rand unheimlich rutschig ist. Kaum ist man im Wasser sind bereits die Seelöwen-Weibchen da. Sie haben bereits auf ihr "Spielzeug" gewartet - denn nach dem man abgetaucht ist (maximale Tiefe 3,5 Meter) geht es richtig los! Mit unheimlicher Geschwindigkeit und einer Anmut rauschen die Tiere durch die Anlage, drehen sich um die eigene Achse und donnern manchmal an einem vorbei, als ob ein Güterzug vorbeifährt! Die Bugwelle die sie vor sich herschieben ist sehr deutlich zu spüren und man hat kaum Zeit die Tiere vor die Kamera zu bekommen. Manches Weibchen ist sehr neugierig und schwimmt nah an die Kamera heran und beißt testweise in die Lampe oder in das Objektiv. Die Zähne sind nicht von schlechten Eltern und man muss sich auch immer wieder vor Augen halten, dass dies Raubtiere sind. Auch wenn die Weibchen sehr verspielt und an das wöchentlich veranstaltete Tauchen gewöhnt sind, muss man sich dann und wann mal einen kleinen Kontrollbiss in die Flossen oder einen kleinen Bodycheck gefallen lassen. Zimperlich geht es dort jedenfalls nicht immer zu - aber es macht unheimlich viel Spaß die Tiere beim Spielen zu beobachten. Witzig ist auch, dass die Tiere nach einer gewissen Zeit anfangen den Tauchern das Abblasen der Luft nachzumachen. Es sah zu drollig aus, Uta auf der einen Seite Auge in Auge mit einem Weibchen auf der anderen Seite und jeder blies abwechselnd die Luft ab! Die Tauchzeit ist auf eine Stunde begrenzt, wobei durch den Anbieter nicht genau auf die Minute geachtet wird. Wir haben die Tauchzeit auf 45 Minuten begrenzt, da wir nur "Halbtrocken" unterwegs waren und nur knapp 8 Grad Celsius Wassertemperatur hatten und die Außentemperatur sogar noch darunter lag. Der Ausstieg erfolgt wieder über die rutschige Kante an einem Seil. Danach raus aus den nassen Sachen und warm anziehen!

Noch ein Wort zum fotografieren und filmen:

Das Wasser ist zumindest in der kälteren Jahreszeit recht klar, während im Sommer doch die Sichtweite wegen Algen recht begrenzt ist. Wer fotografieren oder filmen will sollte also die kältere Jahreszeit ins Auge fassen. Auch wenn die Sicht dort erheblich besser ist, dauert es nicht allzu lange bis sehr viele Schwebeteilchen den Einsatz eines internen Blitzlichtes unmöglich machen. Schuld daran sind nicht die Taucher (wenn sie gut austariert sind) sondern eher die Seelöwen die selbst dafür sorgen und alles durcheinander wirbeln. Apropos tarieren: Da die Wassertiefe maximal 3,5 Meter beträgt und Teilbereiche der Anlage auch noch wesentlich flacher sein können, sollte man in der Lage sein auch mal die Tiefe von nur einem Meter neutral austariert halten zu können.

Im Paket enthalten ist dann noch ein schönes gemeinsames Frühstück mit den Mitarbeitern der Seelöwenstation. Alles in einem eine schöne Sache - wenn auch nicht billig. OK - wir hatten das Glück noch zum alten Preis von 89,- Euro pro Person zu buchen (Juni 2012). Nachdem die Zeitschrift "Unterwasser" in ihrer Juliausgabe 2012 von diesem Event berichtet hatte, hat der Anbieter den Preis doch etwas überproportional angehoben - satte 129,- Euro (Nov. 2012) sind jetzt fällig. Ach' so - und es ist trotzdem bis auf wenige Restplätze ausgebucht bis Ende 2013!

Nachtrag: Der schon mit 129,00 Euro für unsere Begriffe sehr hohe Betrag hat sich mit Stand September 2013 auf 149,00 Euro erhöht! Ebenso ist das gemeinsame Frühstück nicht mehr enthalten! Nun gut - damit dürfte wohl mehr Platz im Kalender sein...

 

Kontakt: Dive-In | Pfinztalstraße 92 | 76227 Karlsruhe | Tel.: 0721 401022

Internet: www.dive-in.de | E-Mail: info@dive-in.de

 
   
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